Wie genau funktioniert eigentlich ein Gas-Brennwertkessel? Welche Vorgänge finden statt um Energie zu gewinnen und welche Rolle spielt dabei der Brennwert?
Ein Gas-Brennwertkessel oder ein Gas-Brennwertgerät besteht im Wesentlichen aus einem Brenner, einer Brennkammer sowie einem Wärmetauscher und einem Abgasrohr. Um Feuchtigkeit und Korrosion zu widerstehen, wird für die Herstellung dieser Elemente häufig entweder eine Aluminium-Silizium-Legierung oder Edelstahl verwendet. Nachdem die Verbrennung im Brenner erfolgt ist, wird die Wärme über den Wärmetauscher an das Heizungswasser übertragen. Durch ein geeignetes Rohrsystem und eine Umwälzpumpe gelangt die Wärme zu den Heizkörpern.
Die zuverlässige Luftzufuhr ist ausschlaggebend für den Verbrennungsprozess. Diese ermöglicht einen störungsfreien Anlagenbetrieb. Ein Gas-Brennwertkessel kann sowohl raumluftabhängig als auch raumluftunabhängig betrieben werden. Letztgenanntes ist dann relevant, wenn im Gebäude kein Heizungsraum oder Keller vorhanden ist. Der Gas-Brennwertkessel ist in diesem Fall vergleichsweise klein. Ein raumluftunabhängiger Betrieb hat den Nachteil, dass der Anlagenbesitzer einen Platzverlust im Wohnbereich in Kauf nehmen muss. Zudem führt der kleinere Speicher zu Einschränkungen bei der Warmwasserbereitstellung. Andererseits müssen Wärme und Warmwasser in der Regel kürzere Wege zurücklegen. So geht weniger Wärme verloren.
Welche Rolle spielt der Brennwert?
Der Brennwert zeigt an, wie viel Wärme oder Energie bei der Verbrennung des Gases und der anschließenden Abkühlung der Rauchgase (Kondensationswärme) freigesetzt wird. Für die Verrechnung wird aus den gemessenen Einspeisebrennwerten ein durchschnittlicher Brennwert für den Abrechnungszeitraum ermittelt. Der jeweilige örtliche Netzbetreiber muss den aktuell gültigen Brennwert für jeden Monat (am 10. des Folgemonats) veröffentlichen. Somit lässt sich Ihr Brennwert monatlich nachvollziehen. Grundsätzlich wir der Gas-Brennwert in Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m3) angegeben.
Wie hoch der Brennwert ist, hängt von der genauen Gaszusammensetzung ab. So haben Butan und Propan einen viel höheren Brennwert als Methan, das den größten Volumenanteil des Erdgasgemisches ausmacht. Enthält das Gasgemisch einen hohen Anteil an reaktionsarmen Inertgasen wie Kohlendioxid und Stickstoff, ist der Brennwert geringer.
Der Brennwert von L-Gas liegt zwischen 8,4 und ca. 11,2 kWh/m3, während H-Gas, das vor allem in Deutschland angeboten wird, einen Brennwert von ca. 10 bis 13,1 kWh/m3 hat.